Geschichte

1622 erwarb der sächsische Kurfürst das Kleinrössener Rittergut von der Familie v. d. Drössel und schon 1631 wurden der Ort und die mittelalterliche Kirche im Dreißigjährigen Krieg verwüstet

1672 lebten in dem Dorf nur noch ein Halbhüfner und zwei Kossäten, sieben Kossätenhöfe lagen wüst.

1691 entstand - anstelle der zerstörten mittelalterlichen Kirche - eine Fachwerkkirche, die Ende des 18. Jh. durch den heutigen Fachwerkneubau ersetzt wurde. Das ebenfalls wieder aufgebaute Rittergut, das sich am südöstlichen Ende der Dorfstraße, etwa auf der Höhe des heutigen Teichs befand, existiert nicht mehr. Ein ca. 150-jähriges Eichenpaar erinnert an dessen Lage. Der Ausbau der Straße nach Bahnsdorf, die das Gutsgelände durchschnitt und das Sackgassendorf zum Straßendorf werden ließ, erfolgte Ende des 19. Jh. im Zusammenhang mit dem Ausbau der Niederlausitzer Eisenbahn, an deren Strecke Kleinrössen einen 300 m westlich des Orts liegenden Bahnhof besaß.

Ortsbildprägend ist die von Südwesten nach Südosten abgewinkelte Dorfstraße mit Sommerweg sowie eine ungefähr 100jährige Lindenallee, an der zu beiden Seiten zumeist kleine, heute baulich veränderte Dreiseithöfe errichtet wurden.

Quelle: Gramlich, Sybille/ Küttner, Irmelin: Landkreis Elbe-Elster. Teil 1. Wernersche Verlagsgesellschaft Worms, 1998

 

Ella Lettre

Die wohl bekannteste Persönlichkeit des kleinen Ortes Kleinrössen war Elisabeth Jenny (Ella) Lettre (1890-1976).

Sie war die Tochter der Gutsherrenschaften auf Schloß Neudeck. Ihre Eltern waren der Rittergutsbesitzer Herr Major a.D. Viktor Lettre und seine Frau Margarete Lettre, geb. Meyer, die Tochter des Verlegers von „Meyers Lexikon“.

Ella Lettre absolvierte an der Kunstgewerbeakademie in Dresden eine Ausbildung in Handweberei. 1927 erteilte ihr das Patentamt des Deutschen Reiches ein Patent für ein „Verfahren zur Herstellung handgewebter einfacher glatter Teppiche, Matten u. dgl.“ Ella Lettre richtete im „Waldhof Kleinrössen“ eine Handweberei ein. 1971 beschäftigte sie 16 Weberinnen und war damit im Handwerk die größte Arbeitgeberin in der Umgebung. 1972 musste sie ihren Betrieb im Zuge der „Vollendung des Aufbaus des Sozialismus in der DDR“ aufgeben. Kurze Zeit später wurde die Produktion eingestellt.

Mehr über Ella erfahren Sie bei uns im Naturschutzzentrum...